Potsdam

Mind and Motion

Erfolgreiche Trainer-Sportler-Kommunikation

 

Ob auf dem Fußballplatz, in der Turnhalle oder am Beckenrand – die Kommunikation zwischen Trainer:in und Sportler:in ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Sie kann motivieren, Vertrauen schaffen und Leistung fördern oder aber blockieren, Druck verstärken und Selbstzweifel nähren.

Gerade im Sport, wo es um (Höchst-)leistungen, Emotionen und Teamgeist geht, ist wertschätzende und gewaltfreie Kommunikation ein Schlüssel, um Athlet:innen langfristig gesund, motiviert und erfolgreich zu begleiten.

Warum Kommunikation mehr ist als Worte

Trainer:innen kommunizieren ständig – bewusst oder unbewusst. Durch Worte, Körpersprache, Tonfall und sogar durch Schweigen senden sie Botschaften. Sportler:innen, vor allem Kinder und Jugendliche, nehmen diese sehr sensibel wahr.

  • Ein aufmunterndes „Gut gemacht!“ stärkt das Selbstvertrauen.

  • Ein genervter Blick oder abwertender Kommentar kann dagegen tiefe Spuren hinterlassen.

Kommunikation ist immer auch Beziehungsgestaltung.

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) als Grundlage

Die von Marshall B. Rosenberg entwickelte Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet einen klaren Rahmen, um Missverständnisse zu vermeiden und eine respektvolle Gesprächskultur zu fördern. Sie basiert auf vier Schritten

Beobachtung ohne Bewertung – „Mir ist aufgefallen, dass du bei den letzten beiden Angriffen langsamer zurückgelaufen bist.

Gefühl benennen – „Ich bin unsicher, ob du deine volle Energie einsetzen kannst.

Bedürfnis ausdrücken – „Mir ist wichtig, dass alle im Team in der Defensive mithelfen.“

Bitte formulieren – „Kannst du beim nächsten Mal direkt zurücksprinten?“

Statt Vorwürfen oder Drohungen entsteht so eine klare, respektvolle Kommunikation, die motiviert und Verantwortung überträgt.

Wertschätzung als Leistungsmotor

Viele Trainer:innen kennen die Situation: Ein Spiel läuft schlecht, Fehler häufen sich. Schnell liegt der Fokus nur noch auf dem, was nicht funktioniert. Doch Wertschätzung bedeutet, Fehler als Lernchance zu sehen und gleichzeitig die Stärken in den Blick zu nehmen.
Beispiel:

„Dein Pass kam nicht an – aber die Idee war super! Probier’s gleich nochmal, vielleicht mit einem kürzeren Zuspiel.“

So bleibt Motivation erhalten, und Sportler:innen fühlen sich gesehen.

Praktische Tipps für den Trainingsalltag

  • Aktiv zuhören: Gib Sportler:innen Raum, ihre Sicht zu schildern.

  • Ich-Botschaften nutzen: „Ich wünsche mir mehr Konzentration“ statt „Du bist unkonzentriert“.

  • Positive Sprache wählen: Erkläre, wie es gehen soll, nicht nur, was falsch war.

  • Kleine Erfolge feiern: Regelmäßiges Feedback zu Fortschritten steigert die Motivation.

  • Vorbild sein: Trainer:innen prägen durch ihr Verhalten die Teamkultur.

Fazit

Trainer-Sportler-Kommunikation ist mehr als Anweisungen geben. Sie ist die Brücke zwischen Vertrauen, Motivation und Leistung. Wer auf wertschätzende, gewaltfreie Kommunikation setzt, fördert nicht nur sportlichen Erfolg – sondern auch persönliche Entwicklung, Teamgeist und Freude am Sport.

Starke Kommunikation schafft starke Sportler:innen.

Trainer am Spielfeldrand
Eichenholz mit Keilzinkung